zurück

Eindeutiges Votum der Mitgliederversammlung für Hallenbau

23.01.17 „Dieser Beschluss ist sicherlich die wichtigste Entscheidung, die die Mitglieder des Vereins Historische Landmaschinen Diedenbergen (HLD) je getroffen haben. Sie sichert die Zukunft unserer Gemeinschaft und versetzt uns in die Lage, die wertvollen Maschinen und Geräte, die die technische Entwicklung in der Landwirtschaft im vorigen Jahrhundert dokumentieren, sachgerecht aufzubewahren und zu erhalten“, stellte d er HLD-Vorsitzende Anno Respondeck in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am Mittwochabend fest.

Einstimmig, bei einer Enthaltung, hatten die Mitglieder für den Bau einer rund  30 Meter langen und 12 Meter breiten Halle votiert und auch das Finanzierungskonzept gebilligt.
Dass Dreschmaschinen und Co. in Zukunft sicher und trocken aufbewahrt werden können, ist dem Entgegenkommen der Stadt Hofheim zu verdanken, die mit dem Neubau gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt. Zum einen  ermöglicht sie dem HLD, seine wertvollen geschichtsträchtigen Maschinen und Geräte sicher aufzubewahren und fachgerecht zu erhalten. Zum anderen wird auf diese Weise den Ortsvereinen, die bislang im alten Feuerwehrgerätehaus Lagermöglichkeiten nutzten, die Möglichkeit gegeben, ihre Utensilien in einem Teilstück der Halle unterzubringen. Das alte Gerätehaus soll zukünftig eine andere Nutzung erhalten, so dass ein Auszug der Vereine dort unumgänglich ist.
„Die Gespräche mit den städtischen Ämtern waren sehr konstruktiv und partnerschaftlich“, betont Respondeck. „Es bedurfte vieler intensiver Gespräche und Verhandlungen, aber wir hatten dabei immer den Eindruck, dass nachdrücklich nach Lösungsmöglichkeiten gesucht wird, die eine Realisierung unserer Pläne ermöglichen.“
Eingehend wurde von der Versammlung die Finanzierung der Halle diskutiert, die, so der Vorsitzende „auf Kante genäht“ ist. Um keine unliebsamen Überraschungen zu erleben, hatte der Verein im Vorfeld von einem Bausachverständigen eine umfangreiche Kostenkalkulation erstellen lassen. „Wir sind ein sehr aktiver Verein, in dem es jede Menge Handwerker gibt, die uns ihre ehrenamtliche Hilfe zugesagt haben. Auch mehrere Firmen haben signalisiert, dass sie uns mit Gerät und Personal unter die Arme greifen. Über die ‚Muskelhypothek‘ unserer Mitglieder und mit Unterstützung von Sponsoren konnten wir den errechneten Kostenrahmen sehr deutlich senken. Hinzu kommt die Bereitschaft der Diedenbergener uns zu helfen. Allein in den letzten Tagen sind spontane Zusagen über Spenden in einer Höhe von 10.000 Euro bei mir eingegangen“, freut sich der zweite Vorsitzende des Vereins Norbert Müller. „Wir sind zuversichtlich, dass wir weitere Gelder akquirieren können, denn ohne die Halle sind die wertvollen landwirtschaftlichen Geräte auf Dauer nicht zu unterhalten und für die Nachwelt zu bewahren.“

Vorgesehen ist, dass die Stadt neben dem Baugelände, das auf Mietbasis zunächst kostenlos bereitgestellt werden soll, einen Zuschuss von 20.000 Euro gibt. Dieses Geld wird verwendet, um den 160 Quadratmeter großen Vereinsteil, der als erster errichtet werden soll, zu bauen. Außerdem wurde ein städtisches Darlehen in Höhe von 30.000 Euro beantragt, dem die Gremien im Rathaus wie auch den bislang getroffenen Vereinbarungen noch zustimmen müssen. Spenden und Eigenkapital des Vereins ermöglichen zusammen mit den städtischen Geldern den Kauf und Bau der Stahlgerüsthalle, die dann Zug um Zug von den Vereinsmitgliedern in ehrenamtlicher Arbeit ausgebaut werden soll.
Der Verein Historische Landmaschinen Diedenbergen wurde 2002 gegründet und hat heute etwa 80 aktive Mitglieder. Zu dem von ihm veranstalteten Landmaschinentreffen an der Speedwaybahn kommen alljährlich mehrere tausend Besucher, vor allem Familien mit Kindern. Auf großes Interesse stoßen dabei die Vorführungen alter Landtechnik und die Schau der historischen Traktoren, die fast die gesamte technische Entwicklung in der Landwirtschaft des vergangenen Jahrhunderts widerspiegeln.