Abenteuer im Dieseldunst - Unterwegs mit dem HLD

Wenn einer eine Reise macht, dann kann er viel erleben. Davon können einige Vereinsmitglieder ein (lustiges) Lied singen. Denn es gehört zu den Spezialitäten des HLD, mit den Traktoren Fahrten zu unternehmen, die weit über den Heimatkreis hinausführen. Zugegeben, das sind nicht alle, aber wenn eine Gruppe unterwegs ist, dann nimmt der ganze Verein Anteil daran.

2008 war so eine Gruppe auf so einer längeren Reise. Es gab zwar ein Ziel irgendwo im Münsterland, aber da kam der Tross nie an. Denn nicht immer folgt der „Scout“ der angestrebten Route. Das liegt wohl daran, dass man entweder den Shell-Atlas lesen oder fahren kann. Beides zusammen führt zwangsläufig ins „Nirwana“, weil ein Abzweig verpasst wurde, der Atlas auf dem Kopf stand oder die sprichwörtliche Spontanität des  Leitfahrzeug-Fahrers zu  einer landschaftlich besonders schönen Strecke führt.

Über solche Touren, die von manchen Ehefrauen abfällig als " Pfadfindertreffen im Dieseldunst für große Jungs" bezeichnet werden, gibt es eine ganze Menge von   Anekdoten,   die   bei   den   im   Sommer   regelmäßigen "Mittwochslagerfeuern" auf dem Gelände immer wieder zu Heiterkeit führen.

Jedenfalls kam  besagte  Truppe  in  Oberhessen durch Ortschaften, die offensichtlich seit Jahrzehnten keinen Fremden mehr gesehen hatten. Aber wider Erwarten muss es dort vereinzelt Einwohner gegeben haben. Jedenfalls stand ein solches Exemplar am Straßenrand. Eine gute Gelegenheit, um sich nach dem weiteren Weg zu erkundigen. Doch statt einer Auskunft fragte der wackere Ureinwohner: „Ei, wo wolld Ihr dann hie?“ Die schlagfertige Antwort der HLD-Reisenden: „Ei do, wo mer grad sin, do wollde mer hi…“. Sichtlich verwirrt entfuhr dem wackeren Mann die Frage: „Un wo kummt Ihr dann her…?“ Die Antwort: „Aus Diddeberje, des liegt bei Frankfurt“. Diese Region war dem guten älteren Herren wohl nicht bekannt und nach längerem Nachdenken bemerkte er dann: „Liewer Gott, do kumm isch jo nie hi…“ Womit klar war, dass der Gesprächspartner seinen Heimatort wohl nie verlassen hatte und als Wegweiser nur innerhalb eines sehr begrenzten Radiuses hilfreich sein konnte.

Also folgte man einfach dem Straßenverlauf und landete am Edersee. Bei einer Fahrt brach die Dieselleitung eines der Fahrzeuge. Als ein VW-Bus-Fahrer an der Pannenstelle stoppte und nach der Ursache des Defektes fragte, war er auch gleich der rettende Engel: Selbst Traktorfahrer, kutschierte er den HLD-Fahrer zu einem Landmaschinenhändler, blieb dort, bis das Teil repariert war, fuhr zur Havariestelle zurück, wartete den Einbau ab und verabschiedete sich erst, als der Trecker wieder tuckerte und die Reise fortgesetzt werden konnte.

Auf einer Tour an den Bigge- und Diemelsee   brachte beispielsweise ein Schornsteinfeger Glück. Kaum hatte er die kleinen Karawane gesichtet, stoppte er sie. Die übliche Frage: „Wo geht es hin?“ Ihr sucht einen Rastplatz? Moment, ich hole meinen Traktor und zeige Euch, wo Ihr stehen könnt…“ Gesagt  getan:  Die kurze Reise führte zum Haus des Ortsvorstehers, der die Genehmigung erteilte, und von dort zum „Junggesellenplatz“. Und als das Lagerfeuer brannte, erschienen Schornsteinfeger, Dorfchef samt Frau mit einem Korb Bier. Es wurde einer der schönen Abende, die zeigen, dass Oldtimer-Traktoristen eben eine große Familie sind. Ganz nebenbei: Den Ansturm junger Mädchen, den sich ein Teil der HLDler erhofft hatte, gab es am Junggesellenplatz leider nicht. Möglicherweise hatte es ich herumgesprochen, dass einige der Traktorfahrer nur noch der "Oldtimer-Klasse 3 - technisch in Ordnung, mit deutlichen Gebrauchsspuren" angehörten.

Eine  andere HLD-Gruppe war  später auf  großer Fahrt unterwegs. Abgesehen davon, dass man auf dem Idarkopf im Hunsrück im Juni in einen eiskalten Schneeschauer geriet, brachte diese Fahrt eine besondere Begegnung mit einem Traktoristen, der mit seinem Oldtimer auf eigener Achse zum Nordcap gefahren war. Es wurde eine lange Nacht und in ihr wurde der Wunsch geweckt, selbst eine länderübergreifende Tour zu unternehmen:

2013 soll es in die Schweiz auf den Gotthard gehen. Die Gerneralprobe ist schon gelaufen - bei einer Sechs-Tage-Tour durch Taunus, Eifel und Hunsrück in der Woche nach Pfingsten 2012. Bei Steigungen und Gefälle von bis zu 18 Prozent war diese Tour ein gelungener Test für die Reise zu den Eidgenossen. Gotthard - wir kommen!

Bilder von früheren Fahrten

Traktoren auf der Wiese

So schön kann Traktorfahren sein - Rast auf einer blühenden Wiese.

 

Frühstück
Wer fahren will, der muss gut frühstücken.

 

Regenpause

Nach Regen folgt Sonnenschein.

 

Gebrochene Dieselleitung

Eine gebrochene Dieselleitung wird schnell repariert.

 

Nix sehen

Aber nicht alles, was wir erleben, ist auf diesen Seiten zu lesen...